Wie funktoiniert Wundheilung?

Man unterscheidet 3 Wundheilungsphasen …

Die Wundheilung ist ein komplexer Prozess, bei dem der Körper selbst die Wunde verschließt. Ist Gewebe verletzt worden, so versucht der Organismus, die Wunde wieder selbständig zu verschießen, damit die defekte Haut so schnell wie möglich ihre Schutzfunktion wieder übernimmt. Dabei leistet der Organismus Erstaunliches:

  • Er versucht, die Blutung zu stoppen.
  • Er versucht, die Wunde selbständig zu reinigen
  • Er bildet selbständig neues Gewebe.

Generell können diese Prozesse ab einer Oberflächentemperatur von 28°C erfolgen. Die Zellteilung (Mitose) ist bei niedrigeren Temperaturen nicht mehr hinreichend gegeben. Deshalb ist es sehr wichtig, Wunden nicht dauerhaft, sondern wenn dann nur akut zu kühlen. Um eine Zellteilung und damit ein schnelles Abheilen zu forcieren, sollte lokal eine feucht-warme Umgebung gewährleistet sein.

Die Wundheilung verläuft bei jeder Wunde – egal ob akut oder chronisch – in drei Phasen: 

  • Exsudation
  • Granulation
  • Epithelisierung

Grundsätzlich wird zwischen primärer und sekundärer Wundheilung differenziert. Bei der Arten der Wundheilung verlaufen in denselben Phasen, jedoch als Funktion der Zeit unterschiedlich.

Primäre Wundheilung

Verlauf der primären Wundheilung …

Verheilt die Wunde innerhalb von 6-10 Tagen, spricht man von primärer Wundheilung. Bei solchen Wunden liegen die Wundränder eng beieinander, sodass kaum Gewebe ersetzt werden muss. Darüber hinaus ist die Wunde infektionsfrei, gut durchblutet und frei von Fremdkörpern. Das ist zum Beispiel bei Schnitt- oder Platzwunden der Fall, aber auch bei Wunden nach Operationen.

Sekundäre Wundheilung

Verlauf der sekundären Wundheilung …

Bei einer sekundären Wundheilung ist ein primärer Wundverschluss nicht möglich, da eine Wundheilungsstörung vorliegt. Von einer Wundheilungsstörung betroffen sind vor allem infizierte und großflächige Wunden, sowie alle chronischen Wunden. Insbesondere die chronischen Wunden wie  Dekubitus, Ulcus cruris oder diabetische Wunden können nicht normal heilen: Bei einer sekundären Wundheilung wachsen die auseinanderklaffenden Wundränder nicht sofort zusammen. Die Wunde füllt sich erst am Wundgrund mit Granulationsgewebe auf, bevor sie sich später schließt.

Einzelne Phasen der Wundheilung

Sowohl die primäre als auch die sekundäre Wundheilung laufen grundsätzlich in drei Phasen ab, die ineinander übergehen. Während bei der primären Wundheilung die einzelnen Wundheilungsphasen in der Regel innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen durchlaufen werden, dauert es bei der sekundären Wundheilung länger. Bei chronischen Wunden kann sich die Heilung über Monate und Jahre hinziehen.

Die einzelnen Phasen der Wundheilung …

Die folgenden Wundphasen werden unterschieden:

Reinigungs- oder Entzündungsphase (Exsudation)

Schon kurz nach einer Verletzung setzt der Körper die Blutgerinnung in Gang. Die verletzten Blutgefäße ziehen sich zusammen, um die Blutung zu stoppen. Geschädigte Gefäßwände werden abgedichtet. Bestimmte Botenstoffe, wie zum Beispiel Histamin, lösen eine Entzündungsreaktion aus. Die verletzte Stelle erwärmt sich und verfärbt sich rötlich. Das hat zur Folge, dass die Wände der feinsten Blutgefäße, genannt Kapillaren, durchlässig werden. So kann viel Blutplasma aus der Wunde fließen.

Mit diesem Wundsekret versucht unser Körper die Wunde zu reinigen (Exsudation). Es werden Bakterien, Zelltrümmer und sonstige Fremdkörper aus der Wunde geschwemmt, um eine Infektion zu verhindern. Die Exsudationsphase dauert bei akuten Wunden ca. 4 Tage. Bei chronischen Wunden stagniert die Heilung jedoch, sodass die Exsudationsphase in diesem Fall zeitlich weit ausgedehnt sein kann.

Reparaturphase (Granulation)

In der Granulationsphase baut der Körper neues Gewebe auf. An den Wundrändern sprießen Kapillaren und Bindegewebszellen, die in die Wunde hineinwachsen. Das Zellengeflecht ist an der Oberfläche tiefrot und feucht glänzend. Wegen der vielen Kapillaren sieht es ein wenig körnig aus und wird daher als Granulationsgewebe bezeichnet (lateinisch granulum = Körnchen).

Das Bindegewebe hat aber noch eine andere Fähigkeit. Es stellt Vorstufen von Kollagen her. Diese Eiweißfasern lassen die Wunde schrumpfen, indem die Wundränder zueinander gezogen werden.

Wiederaufbauphase (Epithelisierung)

Diese Phase der Regeneration kann selbst bei akuten Wunden bis zu 21 Tage dauern. Bei chronischen Wunden kann sich diese Phase jedoch auf Monate bis Jahre ausdehnen. Im Prinzip wandelt der Körper in der Epithelisierungsphase das Granulationsgewebe in Narbengewebe um. Die Kollagenfasern vernetzen sich immer mehr und bilden ein stabiles Gerüst. Zu Beginn ist die Narbe rot und gut durchblutet. Erst allmählich verschwinden die Blutgefäße wieder.

Von den Wundrändern aus bedecken dann Epithelzellen (Zellen der äußeren Hautschicht) die Wundoberfläche, bis sie vollständig geschlossen ist (Epithelisierung). Je nach Schwere der Wunde bleiben oft Narben zurück. Das liegt auch daran, dass nur die oberen Hautschichten regenerieren, aber nicht die Lederhaut als unterste Hautschicht.

Wie unterstützt die FÜRDICH Wundgel die Wundheilung?

In den drei Phasen der Wundheilung kann es jederzeit zu Beeinträchtigungen der Wundheilung kommen. Eine Wundheilungsstörung entsteht, wenn zum Beispiel eine Grunderkrankung vorliegt – wie z.B. ein Diabetes mellitus, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit oder eine chronisch-venöse Insuffizienz. Dadurch können sich chronische Wunden bilden. 

Bezüglich der Wundversorgung mit dem FÜRDICH Wundgel werden nun Umgebungsbedingungen geschaffen, die den Heilungsprozess strotz aller störenden Einflüsse forcieren. Diese sind im Folgenden dargestellt:

Stoppen der Blutung

Der im der Wundgel enthaltene Biopolymerkomplex fördert die Koagulation an der Wundsektion, da der Biopolymerkomplex filmformativ wirkt. Der saure pH-Wert des FÜRDICH Wundgels fördert zudem als solches eine Koagulation.

Feucht-warmes Wundmilieu

Das Wundgel ist ein Hydrogel, welches folglich reich an gebundenem Wasser ist. Es unterstützt bezüglich der Molekular- und Zellbewegung die Mitose sowie den Aufbau von Kollagengewebe, um die Wunde schneller abheilen zu lassen

Antimikrobielles Milieu

Das Wundgel hat antimikrobielle Eigenschaften. In Kombination mit der filmformativen Eigenschaft kann das FÜRDICH Wundgel vorübergehen die Schutzfunktion der hautersetzten und das Eindringen von Erregern und damit Folgeentzündungen vermeiden. Gleichsam ist der Mikrofilm luftdurchlässig, so dass das Gewebe atmen kann – eine wichtige Voraussetzung für eine forcierte Mitose und damit für ein schnelleres Abheilen. Weiterhin wird die Wundreinigungsfunktion bezüglich des Wundsekrets nicht negativ beeinflusst. Im Gegenteil: Aliquote Teile des Biopolymerkomplexes werden in das Wundsekret abgegeben und forcieren ein antimikrobielles Wundmilieu.

Kompensation von Wundsekret

Zudem kann das Hydrogel Wundsekret aufnehmen und hält die Wunde äußerlich trocken. Ohne dabei nach innen hin das feuchte Wundmilieu zu tangieren.  

Weiterhin …

Menschen mit chronischen Wunden haben einen erhöhten Bedarf an Proteinen (Eiweiß) und an Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Während gesunde Menschen je nach Lebensalter ca. 0,8 – 1 Gramm Proteine je Kilogramm Körpergewicht und Tag benötigen, werden bei chronischen Wunden bis zu 1,5 Gramm Proteine je Kilogramm Körpergewicht und Tag empfohlen.